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Norm-Entwurf [ZURÜCKGEZOGEN]
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Dieser Norm-Entwurf ist eine Weiterentwicklung der DIN V 19688:2001-11. In der DIN V 19688:2001-11 war darum gebeten worden, Erfahrungen bei der Anwendung der Vornorm dem Normenausschuss Wasserwesen (NAW) im DIN mitzuteilen. Bis 2010 wurden dem Normenausschuss umfangreiche Erfahrungsberichte über bundesweite Anwendungen vorgelegt, deren Ergebnisse bei der Überarbeitung zur Norm berücksichtigt wurden. Der vorliegende Norm-Entwurf bietet eine Anleitung zur Ermittlung des Kennwertes der Verdichtungsempfindlichkeit von Böden aus der Vorbelastung unter Verwendung einfach zu erhebender Bodeneigenschaften. Dies ermöglicht eine Beurteilung auf bodenphysikalischer Grundlage. Bearbeitung und Befahrung von Böden durch landwirtschaftliches Gerät oder Baustellenverkehr können zu einer Bodengefügeveränderung und Bodenverdichtung führen. Gefügeschäden können durch Gewicht und Leistung der eingesetzten Geräte und Maschinen sowie häufiges Befahren zum Beispiel in Zeiten zu geringer Tragfähigkeit hervorgerufen werden. Bodenverdichtungen kann durch gezielte Anwendung situationsangepasster Geräte, Arbeitsverfahren und Begrenzung des Befahrens auf geeignete Zeiten entgegengewirkt werden. Dazu sollte der Maschineneinsatz auf die bodenspezifische Verdichtungsempfindlichkeit abgestimmt werden. Der Ermittlung dieser Zielgröße dient das in diesem Norm-Entwurf beschriebene Verfahren. Das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) fordert im vorsorgenden Bodenschutz eine nachhaltige Sicherung der Funktionen des Bodens. Bodenverdichtungen sollen nach § 17 BBodSchG in der Landwirtschaft im Rahmen der Vorsorge durch die gute fachliche Praxis so weit wie möglich vermieden werden. Der vorsorgende Bodenschutz findet auch Anwendung in der Bauleitplanung und bei Baugenehmigungsverfahren mit der Aufforderung zum schonenden Umgang mit dem Boden und zur Minderung von schädlichen Einwirkungen. Um den Boden als disperses System ausreichend beschreiben zu können, müssen zahlreiche physikalische Kennwerte und Eigenschaften berücksichtigt werden. Die bodeneigenen Einflüsse wie Bodenart, Bodengefüge oder Skelettgehalt bilden in Abhängigkeit vom Bodenwassergehalt die Stabilität und Festigkeit eines Bodens. Äußere Einflüsse, wie die Höhe der Druckbelastung, entscheiden in Wechselwirkung mit der Verdichtungsempfindlichkeit über das Deformationsverhalten. Mit der physikalischen Größe "Vorbelastung" kann ein Maß für die Verdichtungsempfindlichkeit des Bodens statistisch abgeleitet werden. Die Ermittlung der Verdichtungsempfindlichkeit im Hinblick auf die standortbezogene Auswertung und kartographische Darstellung unterstützt die Planung und Beratung in ihren Aussagen zu einem Flächenmanagement im Rahmen des vorsorgenden Bodenschutzes. Für diesen Norm-Entwurf ist das Gremium NA 119-01-02-03 UA "Standortbeurteilung" im DIN zuständig.
Gegenüber DIN V 19688:2001-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Einleitung wurde angepasst; b) Anwendungsbereich wurde geändert und präzisiert; c) Begriffe wurden aktualisiert und erweitert; d) Berücksichtigung neuer bodenkundlicher Erkenntnisse; e) "Mechanische Belastbarkeit" wurde durch "Verdichtungsempfindlichkeit" ersetzt; f) Ergänzung einer Regressionsgleichung für die Bodenarten Ss, Sl2, Su2 und St2; g) Tabelle 2 wurde vervollständigt; h) Erneuerung und Ergänzung des "vereinfachten Schätzrahmens"; i) Klassifizierung der Vorbelastung wurde an veränderte Bedingungen angepasst; j) Informativer Anhang wurde ergänzt durch ein Anwendungsbeispiel.