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Spannungsrissbildung ist eine Erscheinung, die bei den meisten thermoplastischen Kunststoffen zu beobachten ist. Sie ist als innere oder äußere Rissbildung des Materials definiert, die durch Zugspannungen hervorgerufen wird, die geringer sind als die mechanische Kurzzeitfestigkeit des Materials. Spannungsrissbildung kann die Dauerhaftigkeit von zum Beispiel geosynthetischen Dichtungsbahnen einschränken. Neben dem Einfluss der Spannung wird die Spannungsrissbildung durch erhöhte Temperatur und durch das Vorhandensein von bestimmten Molekülarten, wie zum Beispiel oberflächenaktiven Stoffen, in dem sie umgebenden Milieu beschleunigt. Die Fähigkeit eines Materials, gegen Spannungsrissbildung beständig zu sein, ist als dessen Spannungsrissbeständigkeit bekannt. Die Spannungsrissbeständigkeit wird durch Messen der Zeit bestimmt, die bis zum Versagen vergeht, wenn eine Messprobe des Materials bei erhöhter Temperatur unter einer festgelegten Spannung in ein bestimmtes Medium eingetaucht wird. Die Spannungsrissbeständigkeit ist von dem Harz (Ausgangsmaterial für Thermoplaste) abhängig, kann jedoch durch Fertigungsverfahren für geosynthetische Dichtungsbahnen, insbesondere bestimmte Verfahren zur erhöhten Reibung, beeinträchtigt werden. Um die Anforderung zur genauen Quantifizierung und Unterscheidung der Eigenschaften moderner Harze zu erfüllen, entwickelte das Geosynthetics Institute (ehemals Geosynthetics Research Institute) das alternative Verfahren GRI GM 5. Das GRI-Verfahren wird häufig als "Zugprüfung gekerbter Proben bei konstanter Last" (en: notched constant tensile load, NCTL-Prüfung) bezeichnet, weil die verwendete Prüfeinrichtung während der Dauer der Prüfung in der Messprobe eine konstante mechanische Spannung sicherstellt und die Messprobe gekerbt wird, damit für mechanische Spannung und Versagen ein Konzentrationspunkt vorgegeben ist. Die NCTL-Prüfung wird in der gesamten Branche für geosynthetische Dichtungsbahnen weitgehend angewendet. Dieses Dokument legt ein Prüfverfahren zur Bestimmung der Beständigkeit von geosynthetischen Kunststoffdichtungsbahnen gegen Spannungsrissbildung fest. Die Daten eignen sich zur Auswahl und Bestimmung der Übereinstimmung, jedoch nicht zur Ableitung von Eigenschaften wie beispielsweise Lebensdauer, sofern sie nicht durch weitere Nachweise bestätigt werden. Dieses Dokument (prEN ISO 24576:2017) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 221 "Geosynthetics" in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 189 "Geokunststoffe" erarbeitet, dessen Sekretariat von NBN (Belgien) gehalten wird. Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 106-01-11 AA "Geotextilien und Geokunststoffe; SpA zu CEN/TC 189 und ISO/TC 221" im DIN-Normenausschuss Textil und Textilmaschinen (Textilnorm). EN 14576:2005 wurde nach dem Wiener Abkommen von ISO übernommen und als ISO/DIS 24576 überarbeitet. EN ISO 24576 wird nach der Veröffentlichung als EN ISO-Norm EN 14576 vollständig ersetzen.
Gegenüber DIN EN 14576:2005-07 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) "Messprobe" durchgängig durch "NCTL Messprobe" ersetzt; b) Unterabschnitt zur "Einkerbvorrichtung" erweitert; c) Unterabschnitte von Abschnitt 4 "Formpresse" und "Presswerkzeug" gestrichen; d) Unterabschnitt 4.5.1 "Messproben für den Zugversuch" aufgenommen; e) Unterabschnitt 4.5.2 "NCTL Messproben" aufgenommen; f) Unterabschnitt zum "Einkerbverfahren" erweitert; g) Unterabschnitte zur zerstörenden und zur zerstörungsfreien Bewertung der Kerbtiefe aufgenommen; h) Formel überarbeitet; i) erforderliche Angaben im Prüfbericht erweitert; j) Anhang A gestrichen; k) neuen Anhang A (informativ) "Beschleunigtes Prüfverfahren" aufgenommen.