Norm [AKTUELL]
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Die DIN EN ISO 13849-1 ist eine Norm zur funktionalen Sicherheit von Maschinen. Sie beschreibt Anforderungen an die Gestaltung und Bewertung von sicherheitsbezogenen Teilen von Steuerungen (SRP/CS) – unabhängig von der verwendeten Energieform.
Die Norm dient als zentrale Grundlage für Sicherheitsfunktionen in Steuerungssystemen und ist insbesondere im Maschinenbau sowie im Anlagenbau von hoher Relevanz. Die Anwendung erfolgt auf Basis einer systematischen Risikobeurteilung, in deren Ergebnis das erforderliche Performance Level (PL) für jede Sicherheitsfunktion ermittelt wird. Dabei sind verschiedene Kennwerte wie die mittlere Zeit bis zum gefährlichen Ausfall MTTFD, der Diagnosedeckungsgrad (DC) und die Fehlerrate pro Stunde (PFH) zu berücksichtigen.
Die Norm definiert grundlegende Gestaltungsleitsätze für Sicherheitsfunktionen in Steuerungen, die über technische Maßnahmen zur Risikominderung umgesetzt werden. Dazu zählen unter anderem:
Die Berechnung von MTTFD und DC-Werten ist dabei zentraler Bestandteil der Nachweisführung im Rahmen der funktionalen Sicherheit.
Ein wesentlicher Bestandteil der DIN EN ISO 13849-1 ist die Bewertung der Ausfallwahrscheinlichkeit sicherheitsbezogener Steuerungsteile. Diese erfolgt auf Basis von quantitativen und qualitativen Parametern, die das Sicherheitsniveau der jeweiligen Funktion belegen.
Zentrale Kennwerte sind:
Anhand dieser Parameter lässt sich der erreichbare Performance Level (PL) bestimmen. Diese Bewertung ist entscheidend für die Auswahl geeigneter Komponenten und die Gestaltung der sicherheitsbezogenen Architektur.
Die DIN EN ISO 13849-1:2023-12 stellt eine umfangreiche Weiterentwicklung gegenüber der Fassung von 2015 dar. Sie stärkt insbesondere die Bereiche:
Diese Anpassungen gewährleisten eine höhere Praxisrelevanz und Zukunftsfähigkeit, besonders angesichts der zunehmenden Komplexität moderner Automatisierungs- und Steuerungssysteme
Die DIN EN ISO 13849-1 richtet sich an Fachpersonen, die für die Planung, Umsetzung, Dokumentation und Bewertung sicherheitsbezogener Steuerungen verantwortlich sind. Die Zielgruppen umfassen:
Besonders in Branchen mit komplexen Steuerungsarchitekturen ist die Norm ein zentrales Arbeitsmittel zur Sicherstellung der funktionalen Sicherheit.
Zuständig für die Norm ist das Gremium NA 095-01-03 GA "Gemeinschaftsarbeitsausschuss NASG/NAM/DKE: Steuerungen" bei DIN.
Dieses Dokument ersetzt DIN EN ISO 13849-1:2016-06 .
Gegenüber DIN EN ISO 13849-1:2016-06 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) das gesamte Dokument wurde neu strukturiert, um den Entwurfs- und Entwicklungsprozess für Steuerungen besser nachvollziehen zu können; b) ein neuer Abschnitt 4 mit Empfehlungen für die Risikobeurteilung; c) Spezifikation der Sicherheitsfunktionen (aktualisierter Abschnitt 5); d) Kombination von verschiedenen Teilsystemen (aktualisiert in Abschnitt 6); e) ein neuer Abschnitt 7 mit Software-Sicherheitsanforderungen; f) ein neuer Abschnitt 9 zu ergonomischen Entwurfsaspekten; g) Validierung (Abschnitt 8 aktualisiert und nach Abschnitt 10 verschoben); h) ein neuer Abschnitt G.5 zum Management der funktionalen Sicherheit; i) ein neuer Anhang L zur elektromagnetischen Störfestigkeit (EMI, en: electromagnetic interference); j) ein neuer Anhang M mit zusätzlichen Informationen zur Spezifikation der Sicherheitsanforderungen; k) ein neuer Anhang N zu den Maßnahmen zur Fehlervermeidung für das sicherheitsrelevante Softwaredesign; l) ein neuer Anhang O mit sicherheitsbezogenen Werten von Bauteilen oder Komponenten der Steuerungen.