Kurzreferat
Diese Expertenempfehlung gilt für Mähgeräte, die bei der Mahd von vegetationsbestandenen Flächen entlang von befestigten Straßen eingesetzt werden. Sie gilt nicht für Mähgeräte für landwirtschaftliches Grünland und andere Feldfutterbauflächen. Daher richtet sich die Expertenempfehlung v.a. an Institutionen, die für die Pflege von verkehrsbegleitenden Flächen verantwortlich sind, wie Straßen- und Autobahnmeistereien, Straßenbaubehörden, kommunale Gartenbauämter und Ministerien. Vor dem Hintergrund von Biodiversitätsrückgang, Klimawandel und damit steigenden Anforderungen aus dem Natur- und Artenschutz und aus nationalen Strategien erhält das Straßenbegleitgrün derzeit einen besonderen Stellenwert. Da der Extensivbereich keiner produktionsorientierten Nutzung unterliegt, kann er zumindest entlang von nicht allzu stark befahrenen Straßen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere dienen und als Korridor die Populationen in verarmten Landschaften vernetzen und so ihren genetischen Austausch ermöglichen. Das Potenzial des Straßenbegleitgrüns für diese Funktionen ist groß, schon aufgrund seiner Fläche von ca. 1,9 % der deutschen Gesamtfläche. Um die ökologischen Funktionen von Straßenbegleitgrün zu fördern und einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität zu leisten, ist allerdings eine ökologisch orientierte Unterhaltungspflege nötig. Eine Reihe von Firmen bietet bereits Mähgeräte an, die aufgrund verschiedener Eigenschaften als "biodiversitätsschonend" beworben werden. Allerdings gibt es nur sehr wenige Untersuchungen darüber, wie wirksam diese Eigenschaften sind, ob dadurch tatsächlich weniger Tiere getötet werden und ob das Straßenbegleitgrün als Lebensraum im Vergleich zur Mahd mit konventionellen Mähgeräten davon profitiert. Mit der vorliegenden Expertenempfehlung soll Kommunen, Bauhöfen und privaten Dienstleistern eine Orientierung für eine Kaufentscheidung für eine biodiversitätsschonende Mähtechnik geboten werden.