DIN 60009:2017-05 - Entwurf

Dieses Dokument legt ein Prüfverfahren fest, mit dem der Verbundbeiwert zwischen Geokunststoffen und Boden im Grenzzustand des Herausziehens in einem Herausziehkasten bestimmt werden kann. Das Prüfverfahren stellt ein anwendungsbezogenes Verfahren dar, Geokunststoffe zur Bodenbewehrung in Verbindung mit unterschiedlichen, gegebenenfalls projektspezifischen Böden zu untersuchen. Die Ergebnisse werden zur Abschätzung der erforderlichen Verankerungslängen von Geokunststoffen zur Bodenbewehrung verwendet. Das in diesem Norm-Entwurf beschriebene Prüfverfahren muss die letztgenannte Möglichkeit liefern, weil Verbundbeiwerte im Grenzzustand ein unerlässliches Parameter bei der Berechnung von Verankerungslängen in geokunststoffbewehrten Erdbauwerken sind. Obwohl Ähnlichkeiten zwischen diesem Norm-Entwurf und DIN EN ISO 12957-1, "Geokunststoffe - Bestimmung der Reibungseigenschaften - Teil 1: Scherkastenversuch" bestehen, so gibt es doch erhebliche Unterschiede im Zweck und in den Mitteln. Die DIN EN ISO 12957-1 ist nur für einen einseitigen Bodenkontakt im Modus "Abscheren" vorgesehen. Die DIN 60009 ist für den Modus "Herausziehen" mit beidseitigem Bodenkontakt vorgesehen und sie liefert die Möglichkeit Verbundbeiwerte im Grenzzustand zu ermitteln. Dieses Dokument wurde vom Arbeitsausschuss NA 106-01-11 AA "Geotextilien und Geokunststoffe" im DIN-Normenausschuss Textil und Textilmaschinen (Textilnorm) erarbeitet.