DIN ISO 37120:2016-02 - Entwurf

Dieser internationale Norm-Entwurf legt Methodiken für eine Reihe von Indikatoren fest und stellt diese auf, um die Leistungsfähigkeit städtischer Dienstleistungen und die Lebensqualität zu messen und zu steuern. Er folgt den Grundsätzen, die in Übereinstimmung mit ISO 37101, Sustainable development in communities - Management systems - General principles and requirements, sobald diese veröffentlicht wird, festgelegt sind und verwendet werden können, sowie weiteren strategischen Rahmenwerken. Dieser internationale Norm-Entwurf gilt für jede Stadt, Kommune oder Stadtverwaltung, die die Messung ihrer Leistungsfähigkeit in einer vergleichbaren und verifizierbaren Art und Weise durchführt, ungeachtet ihrer Größe und Lage. Städte nutzen Indikatoren für die Messung ihrer Leistungsfähigkeit. Die bestehenden Indikatoren sind häufig nicht standardisiert, uneinheitlich oder nicht über die Zeit oder mit anderen Städten vergleichbar. Als Teil einer neuen Reihe von Internationalen Normen, die für einen ganzheitlichen und integrierten Ansatz für die nachhaltige Entwicklung und Resilienz erarbeitet werden, stellt diese Reihe standardisierter Indikatoren einen einheitlichen Ansatz dafür bereit, was gemessen wird und wie die Messung durchzuführen ist. Als Liste stellt dieser internationale Norm-Entwurf keine Begründung der Werte oder Schwellenwerte oder einen numerischen Zielwert für die Indikatoren bereit. Übereinstimmung mit diesem Norm-Entwurf verleiht diesbezüglich keinen Status. Eine Stadt, die diesen Norm-Entwurf in Bezug auf die Messung von Indikatoren für städtische Dienstleistungen und Lebensqualität entspricht, darf lediglich die Übereinstimmung mit diesem Norm-Entwurf beanspruchen. Diese Indikatoren können verwendet werden, um die Fortschritte bei der Leistungsfähigkeit einer Stadt zu verfolgen und zu überwachen. Das gesamte Stadtsystem muss berücksichtigt werden, um eine nachhaltige Entwicklung zu erzielen. Die Planung für zukünftige Bedürfnisse muss die gegenwärtige Nutzung und den schonenden Umgang von Ressourcen berücksichtigen, um für die Zukunft besser zu planen. Die Indikatoren und die damit verbundenen Prüfverfahren nach diesem internationalen Norm-Entwurf wurden erarbeitet, um Städten dabei zu helfen: a) Die Leistungsfähigkeit des Managements für städtische Dienstleistungen und die Lebensqualität über die Zeit zu messen; b) voneinander zu lernen, indem Vergleiche über ein weites Spektrum von Leistungsmaßstäben ermöglicht werden; und c) bewährte Vorgehensweisen auszutauschen. Dabei wird eingeräumt, dass Städte möglicherweise keine(n) direkte(n) Einfluss oder Kontrolle über Faktoren haben können, die einige dieser Indikatoren bestimmen, aber die Berichterstattung ist für einen aussagekräftigen Vergleich wichtig und bietet eine allgemeine Angabe zu Dienstleistungserbringung und Lebensqualität in einer Stadt. Die Indikatoren in diesem internationalen Norm-Entwurf wurden ausgewählt, um die Berichterstattung so einfach und kostengünstig wie möglich zu gestalten und sie spiegeln daher eine erste Plattform für die Berichterstattung wider. Die weitere Erarbeitung von Indikatoren zur Unterstützung nachhaltiger Entwicklung und Belastbarkeit von Städten findet derzeit im ISO/TC 268 statt. Die Indikatoren sind nach Themen strukturiert. In Anerkennung der weltweiten Unterschiede von Städten bei Ressourcen und Fähigkeiten, wurde der gesamte Satz von Indikatoren für die Leistungsfähigkeit von Städten in "Kernindikatoren" (bei deren Umsetzung dieses internationalen Norm-Entwurfs entsprochen werden muss) und "unterstützende" Indikatoren (bei deren Umsetzung dieses internationalen Norm-Entwurfs entsprochen werden sollte) unterteilt. Sowohl Kernindikatoren als auch unterstützende Indikatoren sind in Anhang A, Tabelle A.1 aufgeführt. Zusätzlich enthält Anhang B, Tabelle B.1 zu Referenzzwecken die Profilindikatoren, die grundlegende Statistiken und Hintergrundinformationen zur Verfügung stellen, um Städten bei der Identifikation von sinnvollen Vergleichsstädten zu helfen. Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 172-00-12 AA "Nachhaltige Entwicklung in Kommunen" im DIN-Normenausschuss Grundlagen des Umweltschutzes (NAGUS). Die Internationale Norm ISO 37120:2014 legt Indikatoren für städtische Dienstleistungen und Lebensqualität vor. Das damit verbundene Thema der Zustands- und Fortschrittsbeurteilung auf der Grundlage von Indikatoren und Kennzahlen gewinnt auch im kommunalen Bereich zunehmend an Bedeutung. Dies wird nicht zuletzt mit der Verabschiedung der UN-Nachhaltigkeitsziele deutlich, die in wesentlichen Teilen nur in und durch kommunale Akteure umgesetzt werden können. Indikatoren können helfen, Fortschritte in der Umsetzung zu verdeutlichen. Der Grundstein für die in diesem Norm-Entwurf vorgelegten Indikatoren wurde maßgeblich durch die sogenannten 'Global Cities Indicators Facility' (GCIF) gelegt, einem von der Universität Toronto geführten und getragenen Zusammenschluss verschiedener institutioneller, privatwirtschaftlicher und kommunaler Partner. Der auf der Grundlage von deren Vorarbeiten und Testläufen mit Städten vorgelegte Entwurf für einen Satz von Indikatoren für die Berichterstattung von Städten wurde im Verlaufe des ISO-Normenverfahrens weiterentwickelt. Gleichzeitig wurden offene Aufgaben identifiziert, die in der derzeit laufenden Revision von ISO 37120:2014 umgesetzt werden - insbesondere die Ergänzung durch spezifische Indikatoren für 'Smart Cities' und Resilienz aber auch ein deutlicher Bezug auf die schon genannten UN-Nachhaltigkeitsziele. Eingedenk dieser offenen Aufgaben und der sich aus der Revision ergebenden Gelegenheit zur Einbeziehung ihrer Erfahrungen und Anmerkungen, hat sich der Ausschuss NA 172-00-12 AA für die Veröffentlichung des Norm-Entwurfs entschieden, um der deutschen Fachöffentlichkeit die Möglichkeit zu dessen Prüfung unter dem Aspekt der Anwendbarkeit und Machbarkeit und zur Kommentierung zu geben. Die hierzu eingereichten Kommentare werden nach Beratung im NA 172-00-12 AA in die international stattfindende Revision der ISO 37120 eingebracht. Darüber hinaus soll geprüft werden, inwieweit eine Übernahme der ISO 37120 in das nationale Normenwerk als DIN ISO 37120 aus Sicht der deutschen Fachöffentlichkeit getragen wird.