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Damit Sie nicht zu Schaden kommen. So beurteilen Sie das Risiko von bodennahem Ozon für die Vegetation
Bodennahes Ozon (O3) ist Hauptbestandteil des fotochemischen „Sommersmogs“ und neben seinem
negativen Einfluss auf die menschliche Gesundheit gegenwärtig der größte Luftschadstoff für Pflanzen.
1988 hat die UN-ECE (Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa) erstmals für O3
wirkungsbezogene Werte zum Schutz der Vegetation abgeleitet, die auf den MIK-Werten (Maximale
Immissions-Konzentration) der Richtlinie VDI 2310 Blatt 6 beruhten. So sollten großräumig grenz-
überschreitende O3-Belastungen innerhalb Europas beurteilt werden.
Aktuell gibt es für O3 zwei Ansätze zur Ableitung von kritischen Belastungsgrenzen für die Vegetation:
einen auf Expositionskonzentrationen bezogenen Ansatz, der theoretisch auf alle Arten des Pflanzenreichs
angewandt werden kann, sowie einen Ansatz, der auf der kumulierten stomatären O3-Aufnahme beruht.
Da jede Reaktion in einem Organismus auf Schadstoffe von der aufgenommenen Menge (Dosis) abhängt,
ist für die Wirkung von O3 auf Pflanzen nicht die extern auftretende Expositionskonzentration entscheidend,
sondern die O3-Aufnahme oder der O3-Fluss in die Pflanze über die Spaltöffnungen.
Anwendungsbereich
Nach Richtlinie 2008/50/EG über Luftqualität und saubere Luft für Europa sind O3-Konzentrationsmessungen
ortsfester Messstationen „zur Vermeidung, Verhütung oder Verringerung schädlicher Auswirkungen auf die
menschliche Gesundheit und die Umwelt insgesamt“ zu beurteilen (Artikel 1). Nach Anhang V der Richtlinie
(EU) 2016/ 2284 über die Reduktion der nationalen Emissionen bestimmter Luftschadstoffe ist der Leitindikator
zur Beurteilung der Schädigung des Pflanzenwachstums und der Biodiversität durch O3 die Überschreitung
flussorientierter kritischer Belastungswerte in der Wachstumssaison.
Dies erfordert ein Netz von Luftmessstationen, die zum einen repräsentativ im Hinblick auf die zu beurteilenden
Ökosysteme verortet sind und zum anderen eine repräsentative Messung sowohl der O3-Konzentration als auch
der erforderlichen meteorologischen Inputdaten erlauben.
Zweck der vorliegenden Richtlinie ist es deshalb, eine flussbasierte Risikoabschätzung für die Vegetation anhand
der Daten ortsfester Messstationen zu ermöglichen, die in der Praxis der Luftmessnetze durchführbar ist.
Aus dem Inhalt
VDI 2310 Blatt 6 spiegelt den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand wider. Dabei beschreibt und
definiert sie kritische O3-Dosis-Kenngrößen für landwirtschaftliche Pflanzen, artenreiches Grünland und Wälder
und leitet anhand von Vorhersageintervallen Zielwerte ab. Als empfindliche Repräsentanten für die genannten
Vegetationstypen werden Weizen, verschiedene Grünlandarten wie Rotklee und die Rundblättrige Glockenblume
oder Buchen angesehen. Die Risikobeurteilung beruht auf der Abschätzung der stomatären O3-Aufnahme mittels
rezeptorspezifischer Depositionsmodelle sowie auf Dosis-Wirkung-Funktionen für die genannten systemrelevanten
Effektindikatoren. Aus dem Inhaltsverzeichnis:
Dieses Dokument ersetzt VDI 2310 Blatt 6:2008-04 .
Dokument wurde ersetzt durch VDI 2310 Blatt 6:2020-03 .