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BIM braucht eine moderne Fehlerkultur

Es ist kaum zu vermeiden, dass in Bau-Projekten, die mit neu eingeführtem BIM umgesetzt werden, Fehler auftreten. Eine offene, positive Fehlerkultur ermöglicht es, Fehler als Chancen zu nutzen. So können Unternehmen ihre BIM-Fähigkeiten stetig verbessern, die Effizienz steigern und letztendlich qualitativ bessere Bau-Projekte verwirklichen.


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5 Fragen an Ahmad Younes von Schüßler-Plan


Ahmad Younes, BIM-Objektplaner Ingenieurbau bei Schüßler-Plan spricht über seine Anfänge mit BIM und was die ersten Projekte mit Building Information Modeling voran gebracht hat.

  • Immer mit viel Mut, Offenheit und Unternehmergeist. Wir haben die BIM-Planung für uns ausprobiert, einfach mal getestet, was geht und was nicht. Die ersten Berührungen mit Building Information Modeling waren im Jahr 2006 im Hochbaubereich. Das hat mit Autodesk Revit angefangen und hat sich mit der Zeit weiterentwickelt.

    Seit 2012 wickeln wir die Tragwerksplanung im Hochbau zu 100 Prozent mit BIM ab. Im Infrastrukturbereich haben wir auf der anderen Seite schnell festgestellt, dass es sich da um ganz andere Rahmenbedingungen handelt. Die Geometrien sind komplexer, nicht standardisiert und die Abhängigkeiten sind anders. Unsere Entscheidung damals war: Wir machen trotzdem weiter, auch wenn wir Neuland betreten. Inzwischen können wir unsere Generalplanung voll mit BIM umsetzen. Um im Infrastrukturbereich effizient zu bleiben, ist dabei aber die Konzentration auf das Wesentliche essenziell!

  • Für den Infrastrukturbereich waren die Programme damals noch nicht ausgelegt. Vor allem war die achsengebundene Modellierung, was man im Ingenieurbau in der Regel braucht, nicht implementiert. Schüßler-Plan hat sich dazu entschlossen den BIM-Weg konsequent weiterzugehen und sich Problematiken anzunehmen, um durch Pilotprojekte und gemeinsam mit Projektpartnern Lösungen zu finden. Ganz nach dem Motto: Fehler akzeptieren – neue Wege suchen. Wir haben verschiedene Softwares getestet und auch unsere eigene Software programmiert.

    Dabei haben wir eng mit Softwareherstellern in Workshops, Forschung und vielen Diskussionen zusammengearbeitet.  Was natürlich eine Herausforderung war, da Projektziele und das Alltagsgeschäft darunter nicht leiden durften. Auch heute gibt es im Infrastrukturbereich noch zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Aufgrund der nach wie vor existierenden Regelwerke mit veralteten Plananforderungen kann z. B. eine Planableitung im Infrastrukturbereich schnell zur Aufwandsfalle werden. Hinzukommt, dass uns in der Regel Planungsgrundlagen zur Verfügung stehen, die nicht BIM-fähig sind.

  • Wenn man etwas Neues macht, gehören Rückschläge dazu. Das war auch während unserer Entwicklungsphase so. Wir wollten eine Lösung finden, mit der wir trotz der Herausforderungen ständig weiterarbeiten konnten. Es gab einerseits schnell erste Erfolge, aber natürlich auch immer mal wieder Probleme und Frust – die Entwicklung lief aber trotzdem weiter. Was wir damals als Entwicklungspotential gesehen haben, leben und nutzen wir jetzt bei der täglichen Arbeit.

  • Aus Rückschlägen und Fehlern lernt man, was in Zukunft besser gemacht werden kann – einfach Fehler korrigieren und weiter geht’s. Gerade im Entwicklungsbereich lernt man nie aus. Wir sind auch jetzt noch nicht am Ziel. Es gibt immer neue Herausforderungen zu bewältigen. Dabei lernt man eine Menge, optimiert, wird stetig besser und effizienter.


  • Eine gute Fehlerkultur bedeutet, dass man aus den eigenen Fehlern lernt, aber auch aus den anderer. Man baut auf den vorherigen Erfahrungen auf, um letztlich ein besseres Produkt herzustellen. Ein bisschen Entwicklergeist steckt da sicherlich auch drin. Wenn man nicht weiterkommt, muss man eben neue Wege gehen. Manchmal entsteht dabei sogar eine deutlich bessere Lösung als ursprünglich gedacht, was Spaß macht und dann natürlich auch die entsprechenden Vorteile mit sich bringt. Das gelingt nur mit einer guten Fehlerkultur, die von allen Projektbeteiligten gelebt wird. Genau diese offene Fehlerkultur war es, die uns schnell die ersten Erfolge gebracht hat.

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Die Ingenieurgesellschaft Schüßler-Plan hat sich früh für BIM entschieden und sich „einfach auf den Weg gemacht“. Unser Video zeigt, dass dieser Weg nicht immer geradeaus verlief, zu wichtigen Erkenntnissen führte und immer wieder neue Herausforderungen bereit hält.

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